1. Nordportal der Marienkirche, Pirna
Die Schülerpartnerschaft für den Denkmalschutz möchte in einer von Umweltschäden sehr betroffenen Region das Umweltbewußtsein der Schüler wecken und durch "praktische" Projekte nachhaltig dazu beitragen, auch die Bedeutung von historischen Denkmälern als Teil unserer Umwelt wahrzunehmen und zu begreifen. Die Zielsetzung umfaßt das bewußte Erkennen von Schäden, das Erforschen von Ursachen und die Unterstützung der Einsicht, wie sehr wir auch mit unserem eigenen Verhalten zu den Zerstörungen beitragen. Das Vorbild der Schüler soll die Bürger der Stadt zu bürgerschaftlichem Engagement und zur Unterstützung des Projekts motivieren. Das Bewußtsein für die eigene Umwelt muß wachsen, damit deutlich wird, wie wichtig es ist, in Zukunft verantwortungsbewußt mit dieser Umwelt umzugehen.
Innovative Unterrichtsarbeit mit Fächer und Klassen übergreifendem Unterricht über einen längeren Zeitraum weckt das Interesse der Schüler an außerschulischen Inhalten und belegt die Anwendbarkeit des in der Schule gelernten Stoffes. Die Schüler werden motiviert, sich Gedanken über die aktuelle Situation der Umweltschäden und ihrer Ursachen zu machen (Naturwissenschaften, Geographie). Inhaltlich beschäftigen sich die Schüler außerdem mit dem geisteswissenschaftlichen Hintergrund ihres Projekts in den Fächern, Geschichte, Kunstgeschichte, Latein, Ethik. Sie besichtigen Fachbetriebe, Museen, vergleichbare Denkmäler und Messen, begleiten die Restaurierungsmaßnahmen vor Ort und im Fachbetrieb und kommen mit verwendeten Materialien und Techniken in Berührung. Ein wichtiger Teil des Projekts ist das Engagement für die Finanzierung der Restaurierung. Die Aktivitäten rund um das Partnerprojekt fördern zusätzlich als positive Ergänzung des Umweltprojekts die ästhetische Bildung als Zukunftsinvestition. Mit Theater, Konzerten, Lesungen, Musicals, Verkauf von eigenen Arbeiten schöpfen die Schüler ganz praktisch Geld im Rahmen von Benefizveranstaltungen. Die Öffentlichkeitsarbeit der Schüler führt zu einem wichtigen Anstoß- und Motivationseffekt bei den Bürgern Pirnas. (Presse, Faltblätter, Internetauftritt, Vorstellung des Projekts bei zahlreichen Gelegenheiten) Mit dem Projekt "Nordportal" werden die Schüler und die Bürger zur Reflexion der gegenwärtigen Zustände, der Probleme und ihrer Ursachen angeregt, auch zum Umdenken, und das bürgerschaftliche Engagement wird gefördert.
Peter Schönherr aus der Jahrgangsstufe 12 (Januar 2008):
"Als Emissäre unserer Schule, vielfältig in das Projekt "Nordportal" involviert, der Einladung unseres Bundespräsidenten folgend zur Woche für Umwelt in Berlin, wobei unserem persönlichen Begriff von Umwelt eine völlig neue Erfahrung zukam. Wir selbst - als die Vorbilder und Patenkinder unserer Schule "Martin Luther" und "Philipp Melanchthon" verkleidet – provozierten zum Schauen, Nachfragen und Kommunizieren.
Die Unwissenden aufzuklären und von unserem Projekt zu erzählen, war eine großartige und ehrenvolle Erfahrung. Zu einem späteren Zeitpunkt nahmen wir mit einem überaus naturwissenschaftlich informativen Besuch die Laboratorien der Firma Jbach in Augenschein, um uns ein genaueres Bild über die konservierende Prozedur unserer "Kalksteinkollegen" zu verschaffen.
Gespannt auf das Ergebnis warten wir nun auf die langersehnte Rückkehr der beiden aus Bamberg. Wir hoffen, sie haben die "lebensrettende" Strapaze heil überstanden.
Ein Denkmal verheißt: Erinnern, Fühlen und ein Stück weit Identifizieren."